Bei einer der letzten Vorstandsrunden sprach mich Christian Mai an: "Du Jörn, machst du in der nächsten Zeit noch eine Bestellung beim Tischtennis-Shop? Eigentlich sind meine Beläge noch in Ordnung, aber ich könnte trotzdem mal Neue haben." Gesagt, getan- dachte ich. "Was brauchst du denn", fragte ich? "Hmm- gucken wir demnächst in der Halle mal. Ich glaube einen Roten und einen Schwarzen", antwortete Christian vielsagend. Einige Zeit verging. Neulich drückte mir Christian seinen "eigentlich noch ganz guten" Schläger samt Schlägerhülle in die Hand.
Die Beläge? Na ja was soll ich sagen? Schrecklich- abgespielter wie sie nicht hätten sein können und an einen Topspin oder anderen Effetschlag kann meiner Einschätzung nach seit Monaten nicht mehr zu denken gewesen sein. Aber immerhin: Christian gewann in der Rückrunde fünf seiner insgesamt 14 Einzelbegegnungen. Dass das Abziehen der alten, ca. fünf Jahre alten Beläge, mühselig und sicher nicht vergnügungssteuerpflichtig war, kann man erwähnen, muss man aber eigentlich auch nicht. Schon interessanter dagegen ist, dass es Christian und mir in einem Gemeinschaftswerk tatsächlich gelungen ist, neue, hoffentlich passende Beläge gefunden zu haben. Die beste Nachricht zum Schluss. Die Karriere des Christian Mai ist somit vorzeitig für die nächsten fünf Jahre gesichert.
Was dann allerdings kommt, ist der eigentliche Grund dieser Geschichte. Um Christians Schläger vor Dreck zu schützen, legte ich den Schläger in seine Schlägerhülle. Entgegen kamen mir alte TT-Boxen, die ehemalige Vereinszeitschrift des TTV, die im Jahr 2002 wegen der Erstellung unserer Vereinshomepage eingestellt wurde.
Einen ca. 20 Jahre alten Spielbericht, den Christian, wie er mir später sagte, einmal in der Halle gefunden hatte, fand ich ebenfalls. Diesen möchte ich euch nicht vorenthalten. Käpitän Tim Ricken und seiner Mannschaft gelang es doch tatsächlich den Deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf in heimischer Halle mit 9:7 zu schlagen. Möglich machte es im finalen Doppel die Kombination Heyer/ Ricken, die in einem atemberaubenden Match das Weltmeisterdoppel von 1989 Jörg Rosskopf/ Steffen Fetzner mit 46:44 im dritten Satz besiegte. Von der damaligen "TTV Truppe" sind heute übrigens noch Horst Franken und sporadisch Peter Buhr aktiv.